Anwenderbericht: Staplerleitsystem im Hydro Werk Grevenbroich

Wissen, wo was liegt – PSImetals optimiert Materialfluss

Das Walzwerk von Hydro in Grevenbroich ist einer der weltweit führenden Betriebe für hochwertige Band- und Folienprodukte aus Aluminium, die hier zum Teil auch veredelt und lackiert werden. Der Standort steht für hochwertige Halbzeuge, die beispielsweise in der Verpackungs-, Automobil- oder Druckindustrie weiterverarbeitet werden. In der Business Unit Band wurde im ersten Pilot- Produktionsbereich das Staplerleitsystem (SLS) des Marktstandards PSImetals in Betrieb genommen, das vor allen Dingen eines macht: Begehrlichkeiten wecken.

Schlank, schnell, effizient: So sieht die flexible Einstiegslösung für das neue Leitsystem der Stapler bei Hydro in Grevenbroich aus. Da es sofort einen greifbaren Nutzen bringt und die Arbeit deutlich erleichtert, steigt die Zufriedenheit der Fahrer sprunghaft und sichtbar. Und damit die Ungeduld derjenigen, die noch nicht eingebunden sind. Denn der bisherige Transport der Coils auf Zuruf, lange Suchzeiten, die manuelle Steuerung auf Papier, Materialbeschädigungen durch Umlagerung und unnötige Wartezeiten bis zum Maschinenstillstand machten niemanden wirklich glücklich.

Internes Marketing, Überzeugungsarbeit – das alles war hier nicht nötig. Denn die Vorteile des Systems haben insbesondere die ersten Anwender kommuniziert. So wurde die Implementierung und Inbetriebnahme von den Mitarbeitern sozusagen in den Betrieb hineingezogen. Durch die stufenweise Einführung der umgerüsteten Stapler kam es immer wieder zu Situationen, in denen Staplerfahrer sich beschwerten, dass sie nicht auch schon dabei sind. Eine bessere Referenz und Akzeptanz kann man sich in so einem Projekt eigentlich kaum wünschen. Andere Bereiche im Werk möchten jetzt schnellst möglich gleichziehen.

Intuitive, flexible Einstiegslösung

Das haben die Experten der 4Production mit ihrem Produktions-Know-how in der Aluminiumindustrie mit optimaler, einzelstückbezogener Bestandstransparenz auf Lagerplatz-Ebene erreicht. Dies ist Ausgangspunkt für jede weitere Effizienzsteigerung, wie Senkung der Umlaufbestände, Realtime Feinplanung und diversen weiteren Optimierungsansätzen. Das besondere des Staplerleitsystems ist, dass es nahtlos in die bestehende Produktionsorganisation eingebunden wurde. So ist der Grundstein gelegt, bestehende Produktionssteuerungennutzengetrieben stufenweise zu modernisieren. Die Informationen zu anstehenden Transporten und Bestände werden den Staplern per WLAN über das autonome SLS übermittelt.

Das schnelle Auffinden von Coils, die optimale Steuerung des Materialflusses und die deutliche Reduzierung von Suchzeiten erzeugen nicht nur eine hohe Wirtschaftlichkeit sondern eben auch mehr Motivation bei den beteiligten Mitarbeitern. 90% der Suchzeit ist entfallen, 80% aller Kundenaufträge stehen jetzt im Lager zusammen, das richtige Coil zur richtigen Zeit am richtigen Ort und der passende Stapler ist kein Zufall mehr.

Das transparente, papierfreie Leitsystem hat einen weiteren Vorteil: Es ist absolut flexibel. Wird der Lagerbereich verändert oder erweitert, kann er von den eigenen Mitarbeitern zukünftig jederzeit neu organisiert werden. Und zwar von Hand.

Schnell, intelligent, effizient

Daher ist ein weiteres Highlight, dass die weiteren Bereiche im Werk Grevenbroich vollkommen selbstständig die Funktionalitäten des Systems übernehmen können. Und das nur, weil nicht tief in die Organisationsstruktur der bestehenden IT-Systeme eingriffen werden muss. Wegen der überschaubaren Kosten und einer Projektdauer von maximal drei bis fünf Monaten schauen auch schon andere Werke von Hydro Richtung Grevenbroich.

Das SLS des PSImetals ist eine hervorragende und vor allen Dingen notwendige Grundlage für die Modernisierung bestehender Produktionsmanagementsysteme. Denn erst wenn reale Bestandstransparenz auf Stückebene gegeben ist, können in der Planung Übergangszeiten schrittweise und damit der Umlaufbestand wirklich weiter reduziert werden. Und genau das ist nun gewährleistet.

Terminals an jedem Stapler. Intuitive Bedienung per Touchscreen

Touchscreen Terminal
  • Jeder Stapler ist mit einem Touchscreen ausgestattet, der den Betriebsbereich und den aktuellen Aufenthaltsort (hier in hellem Gelb) in dem sich der Stapler befindet, den Namen des Fahrers und die aktuelle Belegung der Gabel bzw. des Dorns anzeigt. Die aktuelle Coil- und Auftragsnummer ist ebenfalls sichtbar.
  • Die Stapler sind per W-LAN eingebunden.
  • Anstehende Transporte werden vom bestehenden Hydro-IT-System mitgeteilt.
  • Der Fahrer bucht ein Coil, indem er den aufgeklebten Barcode – selbst durch die Scheibe möglich - einscannt. Legt er es auf einer bestimmten Lagerfläche ab, braucht er diese nur auf seinem Touchscreen zu berühren. Somit können 100% des SLS genutzt werden, ohne vom Stapler steigen zu müssen.
  • In schwarz bzw. farbig sind die Lagerplätze der Coils so dargestellt, dass die Anordnung des Lagers widergegeben wird. So kann der Fahrer intuitiv erfassen, wo er sich befindet bzw. wo Produktionsmaschinen bzw. Fahrwege sind.
  • Wird in der visualisierten Organisationsstruktur ein Lagerplatz angetippt, erscheint die Belegung des Platzes.
  • Zusätzlich kann jeder Fahrer Coils oder Aufträge suchen lassen, die dann farbig an der aktuellen Position im Hallenlayout angezeigt werden.
  • Farbmarkierungen zeigen, ob bzw. wo Coils abgelegt werden können. So kann auf so genannten Einserplätzen nur ein Coil liegen (hier in Orange). Er erkennt damit auch, wo bereits andere Coils des Auftrags liegen und hält so intuitiv das Material eines Auftrags zusammen.
  • Weitere Hilfsfunktionen dienen zum Zoomen einzelner Lagerbereiche, Suchen bestimmter Coils oder Wechseln in andere Betriebsbereiche.

Autor: Dr. Caren Möhrke, Marketing Services Düsseldorf

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