• PSImetals unterstützt ArcelorMittal bei CO2-neutraler Stahlproduktion

    Beeindruckende Resultate durch Software

ArcelorMittal Brasil und PSI Metals arbeiten bereits seit 1998 zusammen und haben erfolgreich zahlreiche Systeme im Bereich der Produktionsplanung- und -Steuerung implementiert. 2020 haben sich die Partnerunternehmen erneut zusammengetan, um Ziele wie die Verbesserung der Lieferleistung und der Materialausnutzung sowie die Verringerung der Rohplattenbestände und der internen Logistikkosten durch die Zuteilung von gelagertem Ersatzmaterial zu erreichen. Der PSImetals Material Allocator, eines der vielen PSImetals-Planungstools, bot hierfür die perfekte Lösung und hat bereits hervorragende Ergebnisse mit entscheidenden Vorteilen geliefert.

ArcelorMittal Tubarão (AMT) ist ein Werk von ArcelorMittal Brasil, das zum Flachstahl-Segment gehört und Rohplatten sowie warmgewalzte Coils herstellt, mit einer maximalen Produktkapazität von 7,5 Millionen Tonnen pro Jahr.

Automatische und interaktive Materialzuordnung

PSImetals Material Order Allocator

Im März 2021 implementierten PSI Metals und AMT einen automatischen Materialzuordnungsprozess und ein interaktives Materialzuordnungssystem im Werk im sonnigen Bundesstaat Espírito Santo im Südosten Brasiliens. Die automatische Materialzuordnung läuft im Batch-Modus oder auf Anfrage; dabei werden die bei der Algorithmus-Konfiguration definierten Regeln und Filter berücksichtigt. Mit dem interaktiven System können Produktingenieure und Mitglieder des Planungsteams Ausnahmen behandeln, indem sie manuell bestimmte Zuordnungsbedingungen festlegen. Dies wird durch das System unterstützt, das mögliche Übereinstimmungen prüft, Warnmeldungen anzeigt oder bestimmte Zuweisungen untersagt. Das Projekt war zunächst nur auf nicht-zugeordnete Rohplatten ausgerichtet, da dieses Material aufgrund seines frühen Produktionsstadiums und dem relativ geringen Anpassungsaufwand für die Kunden ein höheres Auftragsvergabepotenzial hat.

Erhöhtes Leistungsniveau & verkürzte Vorlaufzeit

Eines der erreichten Projektziele ist ein höheres Leistungsniveau durch kürzere Vor-/Durchlaufzeiten, was zu einer zuverlässigeren Lieferleistung beiträgt. Eine genaue Auftragszuordnung verkürzt die Vor-/Durchlaufzeit und umfasst weniger Produktionsschritte, sodass mehr Aufträge rechtzeitig erfüllt werden können und maschinelle Kapazitäten für andere Anforderungen frei werden. In den rund 3 Monaten seit der Systemeinführung haben 852 Aufträge und Bestellungen von der Bestandszuordnung profitiert, wobei die Vor-/Durchlaufzeit verkürzt und die OTIF-Lieferquote (On Time In Full bzw. vollständige und rechtzeitige Lieferung) erhöht wurde.

Reduzierte Bestand- und Lagerhaltungskosten

Die Gesamtkosten für die Aufbewahrung unnötiger Bestände setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen: den Betriebskosten (z. B. Lagerhaltung, Transport und Abwicklung) und den finanziellen Kosten für ein gesperrtes Asset (z. B. Zinssatz und Versicherung). In den 3 Monaten seit der Implementierung hat der neue Zuordnungsprozess den Gesamtbestand an nicht zugeordneten Rohplatten um durchschnittlich 26 % verringert, wobei 10 % dieses Bestands Rohplatten mit Qualitätsabweichungen waren.

Geringere Kosten bei Downgrading und Verschrottung

Regelerstellung für das Planning Repository Management (PRM)

Um die oben beschriebenen laufenden Lagerkosten zu vermeiden, führen Stahlhersteller normalerweise folgende Maßnahmen durch:

 

  1. Nach einigen Tagen der Alterung werden die nicht zugewiesenen Rohplatten zu niedrigeren Preisen auf dem Markt angeboten (Downgrade).
  2.  

  3. Nach weiteren Tagen der Alterung werden die „untauglichen“ verwaisten Rohplatten durch Umwandlung in Schrott recycelt, sodass sie in die Produktionskette der Stahlherstellung zurückkehren können. Dies ist eine (letzte) Ressourcenmaßnahme, die sehr unerwünscht, aber oft notwendig ist.

Seit der Systemimplementierung bei AMT:

 

  • 243 Rohplatten wurden vor dem Downgrading „gerettet“ und konnten als erstklassiges Material zu regulären Preisen verkauft werden,
  •  

  • 54 Rohplatten wurden vor der Verschrottung „gerettet“ und konnten zur Deckung des tatsächlichen Bedarfs der Kunden verwendet werden, auch als erstklassiges Material (zu regulären Preisen), d. h. die Kosten für ihre Herstellung gingen nicht verloren.

Verbesserte Qualitätssicherung und Team-Effizienz

Projektteam von ArcelorMittal und PSI Metals

Ein weiterer Vorteil dieser Systemimplementierung ist die Gewissheit, dass menschliche Fehler – die bei einem manuellen, d.h. nicht systemorientierten Allokationsprozess entstehen können – praktisch ausgeschlossen sind!

 

Das bedeutet, dass für eine bestimmte Kundennachfrage immer passende Rohplatten ausgewählt werden, sowohl in Bezug auf die Qualität als auch auf die Anzahl. Die Qualitäts- und Planungsteams wiederum können sich mehr auf die Festlegung von Regeln und die Ergebnisanalyse konzentrieren und die sich wiederholende und umfangreiche Arbeit dem System überlassen.

Kommentare der Geschäftsführung von ArcelorMittal zu den Projektergebnissen:

Hr. Ivo Novaes Abrahão
IT/PA Manager


„Das Projekt steht im Einklang mit der jüngsten Strategie unseres Unternehmens, vor allem mit unserem Streben nach einer CO2-neutralen Stahlproduktion, aber auch mit der Reduzierung der Lagerbestände und des Umlaufvermögens sowie der Verbesserung des Kundendienstes. Das Team nutze dabei die modernsten digitalen Technologien zur Prozessoptimierung im metallurgischen Sektor.“

Hr. Antonio Carlos Ferreira
Manager für Auftrags- und Terminplanung



„Die automatische Neuzuordnung ermöglichte ein besseres
Inventar-Management, eine Neuallokation von Produkten entsprechend der Kundennachfrage sowie eine allgemeine Optimierung
der Prozesse, eine
Verringerung der Verluste und eine Verbesserung unserer
Ergebnisse.“

Hr. Gladstone de Souza Guerra
Metallurgie-Manager





„In einem zunehmend wettbewerbsorientierten Marktumfeld ist die Entwicklung maßgeschneiderter Produkte zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Kunden ein alternativloser Weg.“

 

 

Nächste Schritte

Es ist geplant, das System auch auf das ArcelorMittal-Werk in Vega do Sul und seine Produkte, einschließlich gebeizten, kaltgewalzten, geglühten und verzinkten Coils, auszuweiten. Daher werden in naher Zukunft alle Arbeitsschritte und Produkte von AM Flat Carbon LATAM durch die Material Allocator-Lösung von PSI Metals abgedeckt.

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Bilder: ArcelorMittal Tubarão/PSI Metals