Anfang 2020 wurden Harald Henning und Jörg Hackmann zu neuen Direktoren bei PSI Metals ernannt. In einer Interview-Serie beantworten die beiden gemeinsam mit Thomas Quinet, seit 2017 Geschäftsführer, Fragen zu ihrer Strategie und ihren Träumen für PSI Metals. 

Harald, neben Ihrer neuen Rolle als Direktor des Strategieausschusses sind Sie auch für die Durchführung und Lieferung von Projekten verantwortlich. Was sind Ihre Ziele?

Unsere Projekte werden immer komplexer und auch die Funktionalität nimmt zu. Um dem gerecht zu werden, müssen wir unsere Projektabwicklung verbessern. Dank unserer erfolgreichen Produktstrategie haben wir unseren Kunden immer umfassendere Lösungen verkauft. Diese versprechen eine Systemharmonisierung über alle MES- und APS-Prozesse hinweg und das global über weltweit verteilte Werke. Solche großen und komplexen Projekte gewinnbringend und zur vollsten Zufriedenheit des Kunden durchzuführen, wurde für uns in den letzten Jahren schwieriger. Wir müssen daher das Projektmanagement noch besser organisieren, passende Werkzeuge zur Projektdurchführung einsetzen und ein gutes Wissensmanagement etablieren.

Was kann konkret verbessert werden?

Wir haben großartige Experten, gute Erfahrungen und umfangreiches Fachwissen, die wir meiner Meinung nach besser verwalten müssen. Deshalb werden wir daran arbeiten, unsere Ressourcen effektiver einzusetzen, die Projektteams während des gesamten Projekts zu unterstützen und unser Wissensmanagement zu verbessern.

Ziel ist es, bei der Durchführung unserer Projekte konsequenter, effizienter und sicherer zu werden.


Wie wird sich die Projektdurchführung intern verändern?

Als erste Initiative fügen wir zwei verpflichtende Schritte in unsere Projektmethodik ein. Diese dienen dazu, das Projektteam zu unterstützen und die notwendige Anleitung und Validierung des Projektentwurfs zu gewährleisten. Die erste Neuerung erfolgt in einer Orientierungssitzung vor der Fit/Gap-Spezifikation: hier machen der Experten das Projektteam mit den neuesten Merkmalen und Aspekten zu einer spezifischen Funktionalität vertraut. Im Anschluss an die Fit/Gap-Spezifikation fügen wir einen Architektur-Design-Workshop hinzu. So stellen wir sicher, dass das Projektteam ein Implementierungsdesign plant und befolgt, welches die gesamte vom Kunden benötigte und von unserem Produkt bereitgestellte Geschäftsprozessfunktionalität berücksichtigt.

 

Wie wird der Kunde die Änderungen wahrnehmen?

Unsere Kunden haben sehr hohe Erwartungen an unsere Fähigkeit Projekt durchzuführen, wenn sie uns beauftragen. Ich glaube, dass wir den Projektteams mit diesen Änderungen helfen werden, diese Erwartungen zu erfüllen.

 

Sie sind seit 2011 Präsident von PSI Metals North America Inc. Wie hat sich unser Geschäft in Nordamerika im Laufe der Jahre verändert und was erwartet uns in der Zukunft?

Thomas Quinet, Jörg Hackmann and Harald Henning

Als wir das Unternehmen 2011 gründeten, sind wir zunächst mit drei Mitarbeitern gestartet und haben schnell vier weitere eingestellt. Wir hatten genau zwei aktive Kunden und unser Bekanntheitsgrad auf dem nordamerikanischen Markt beschränkte sich auf einige wenige Unternehmen mit überwiegend europäischen Wurzeln. Heute haben wir 21 Mitarbeiter, 20 aktive Projekte mit 11 Kunden und sind weithin als Marktführer in unserem Bereich anerkannt. PSI Metals wächst in Nordamerika weiterhin schnell, mit neuen Großprojekten und einer äußerst ermutigenden Vertriebspipeline. Wir haben unser Büro verlegt, um auf eine Verdoppelung unseres Personalbestands in den nächsten Jahren vorbereitet zu sein, und suchen nun offensiv nach neuen Talenten.


Sie haben 1988 bei PSI angefangen und erneut im Jahr 2008. Was macht PSI zu einem Unternehmen, zu dem man gerne zurückkehrt?

PSI war mein erster Arbeitgeber nach dem Studium, und ich war begeistert, ein Unternehmen zu finden, das sich so sehr für seine Mitarbeiter einsetzt. Trotz Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen, oder vielleicht gerade wegen der Offenheit, mit diesen umzugehen, hatte ich immer das Gefühl, dass wir alle an einem Strang ziehen, um Probleme zu überwinden, und dass wir uns am Ende aufeinander verlassen können. In den Jahren, in denen ich von der PSI weg war, habe ich festgestellt, dass dies eine seltene Unternehmenskultur ist, die es zu schätzen gilt.  

Was ist Ihre Botschaft an die bestehenden und zukünftigen Kunden von PSI?

Die Durchführung komplexer Projekte war von Anfang an das Brot- und Buttergeschäft der PSI. Die Herausforderungen in einer Welt der Digitalisierung, Vernetzung und neuer Funktionen auf Basis künstlicher Intelligenz wachsen zunehmend. Daher verbessert PSI kontinuierlich ihre Softwarebasis für Produktionsmanagement-Infrastrukturen. Gleichzeitig erweitern wir die Fähigkeiten, Konfigurierbarkeit und Funktionalität unserer Software, um unseren Kunden nur die besten Lösungen anbieten zu können.