• Digitalisierte Aluminium-Produktion

    Mit AMAG 2020 für die Zukunft gerüstet

Mit AMAG 2014 und AMAG 2020 verfolgt der österreichische Aluminiumproduzent AMAG schon seit mehreren Jahren eine konsequente Wachstums- und Modernisierungsstrategie. Die Entwicklungen rund um Industrie 4.0 bringen zusätzlichen Schwung und betonen die Wichtigkeit der Digitalisierung als Teil des eingeschlagenen Weges. Ob nahtlose Integration neuer Produktionsanlagen, steigende Anforderungen im Hinblick auf Echtzeit-Transparenz bei laufender Produktion oder synchrones Qualitätsmonitoring; zur Umsetzung dieser Ziele hat sich AMAG für PSI als Partner entschieden. PSI begleitet diese Strategie nun schon ein paar Jahre und wird auch zukünftig ein Garant für eine leistungsfähige IT-Basis zur Realisierung der digitalen Produktion bei AMAG sein.

AMAG, mit Sitz in Ranshofen,Österreich, nutzt die Investitionsprojekte AMAG 2014 und AMAG 2020, um mit Hilfe von Komplexitäts- und Effizienzsteigerungen den steigenden Marktanforderungen gerecht zu werden. Die Möglichkeiten, die modern Fertigungsanlagen in Hinblick auf Selbstoptimierung, Prozessrückmeldungen, Prozessdaten und -kommunikation bieten, sollen dabei voll ausgeschöpft werden. Dazu wurde eine Investition in ein neues Produktionsmanagement notwendig.

Integration als Schlüssel

Das neue System muss daher in der Lage sein, die kommerziellen Prozesse im SAP mit den produktionsnahen Geschäftsprozessen von Grob-, Fein- und Anlagenplanung bis hin zur tatsächlichen Produktion an den Anlagen in Einklang zu bringen. Zusätzlich soll die neue Lösung als Plattform zur Anbindung sämtlicher am Produktionsprozess beteiligter Anlagen fungieren. Dabei wird von der Plattform maximale Flexibilität verlangt, denn nicht nur bestehende Anlagen sind in einem ersten Schritt zu verbinden, sondern schrittweise auch alle neuen Anlagen, die im Rahmen von AMAG 2020 installiert werden. Doch was erhofft sich AMAG durch diese Investition?

„Mit der Einführung eines neuen Produktionsmanagementsystems und der einheitlichen Anbindung aller an der Produktion beteiligten Anlagen und Prozesse werden die Voraussetzungen geschaffen, um zukünftig die anfallenden Datenmengen im Sinne von Smart-Data-Analytics einerseits zur Prozessverbesserung und andererseits auch prädiktiv auszuwerten.“ 

Dr. Werner Aumayr, CIO AMAG Group

Drahtseilakt mit Netz

Um das Risiko eines Systemwechsels zu minimieren und nicht ohne Netz den Drahtseilakt zu wagen, wurde PSI ausgewählt, einen ersten Prototypen zu realisieren. Dabei wurde nur ein eingeschränkter Produktionsbereich berücksichtigt. Dank der Erfahrungen in dieser Vorphase konnten beide Seiten das notwendige Vertrauen aufbauen, um in eine langjährige Partnerschaft einzutreten. „Für uns waren die moderne Systemarchitektur, die Spezialisierung auf unsere Industrie und die hohe Anpassbarkeit die Gründe, warum wir uns schlussendlich für die Lösung der Firma PSI Metals entschieden haben“, so Aumayr.

In den vergangenen Jahren wurden neben den bestehenden Anlagen auch die neuen Anlagen des Investitionsprojektes „AMAG 2014“ auf Basis des Produkts PSImetals integriert. Damit wird die hohe Produktionsqualität für alle Anlagen garantiert. Derzeit laufen bereits mehr als die Hälfte aller Anlagen über die neue Lösung, wobei die Einbindung aller übrigen Anlagen schrittweise erfolgt.

 Basis für eine solche Strategie ist das gegenseitige Verständnis der jeweiligen Abläufe. IT-Einbindung einer neuen Anlage, deren Installation und die Inbetriebnahme müssen aufeinander abgestimmt erfolgen. Dazu ist es notwendig, dass die Teams auf Kunden und Lieferantenseite eng miteinander verzahnt sind. „Isoliertes Denken wäre fehl am Platz. Nur eine kontinuierliche und vertrauensvolle Kommunikation erlaubt es uns, dieses komplexe und auch zeitlich anspruchsvolle Projekt erfolgreich umzusetzen“, betont PSI Projektleiter Roger Becker.

Industrie 4.0 ist kein Selbstzweck

Hauptziel bei allen Aktivitäten war und ist, einen der modernsten Anlagenparks in der Aluminiumindustrie mit einer der modernsten Produktionssoftwarelösungen zu verbinden,um die Produktionsprozesse ganz im Sinne von Industrie 4.0 integrativ ausrichten zu können.Die mit der neuen Softwarelösung gewonnenen Echtzeit-Rückmeldemöglichkeiten schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Entscheidungen auf Basis der Ist-Situation in der Fertigung automatisiert und daher rasch getroffen werden können. Dies führt zu einer Verkürzung der Durchlaufzeiten und somit zu einer höheren Kundenzufriedenheit durch schnellere Lieferzeiten.

 

 

Nachgefragt

Dr. Werner Aumayr - CIO AMAG Group

PSI: Welche Rolle spielt die Digitalisierung im Rahmen des Projekts AMAG 2020?

Dr. Aumayr: Nicht nur im Projekt AMAG2020 spielt Digitalisierung eine Rolle. Wunsch unserer Kunden und unser Ziel ist es, ein Abbild aller während des Produktionsprozesses gewonnenen Daten zu erhalten.

PSI: Ist die Aluminiumindustrie aus Ihrer Sicht eher Pionier oder Nachzügler im Bereich Industrie 4.0?

Dr. Aumayr: Durch die sehr lange Anlagennutzungsdauer in der Aluminiumindustrie ist die durchgängige Digitalisierung eine große Herausforderung, denn Anlagen mit einem Alter von beinahe mehreren Jahrzehnten müssen genauso integriert werden, wie neueste Anlagen. Aber ich würde nicht von einem Pionier oder Nachzügler sprechen eher von einem bereitwilligen Integrator.

PSI: Was sind aus Ihrer Sicht die größten Vorzüge des neuen PSI Systems?

Dr. Aumayr: Das neue PSI-System ermöglicht die Erreichung des Ziels einer papierlosen Fertigung und unterstützt durch ein modernes Interface die Benutzer beim Umstieg vom Papier mit EDV-Begleitung auf durchgängig digitale Prozesse.

PSI: Wie bewerten Sie die Zusammenarbeit der Teams von AMAG und PSI und welchen Anteil am Projekterfolg sehen sie in dieser Zusammenarbeit begründet?

Dr. Aumayr: Die Zusammenarbeit im gemeinsamen Team ist der entscheidende Erfolgsfaktor eines Projekts.Dabei sind die Kontinuität der Teammitglieder und der Spagat zwischen Formalismus und Pragmatismus die wesentlichsten Aspekte.